Bis zum Jahre 1925 bestand in Reichenborn eine Pflichtfeuerwehr, und man wäre auch wohl noch nicht an die Gründung einer freiwilligen Wehr herangegangen, wenn nicht verschiedene Umstände dazu Anlass gegeben hätten. Hierzu heißt es in der Chronik: „Im Dezember 1924 brach in Reichenborn Feuer aus. Es wurde Alarm geläutet und die Wehr rückte an den Brandherd. Alles war fertig zum Löschen; die Mannschaft pumpte wie toll, aber nach kurzer Zeit kam kein Wasser mehr aus dem Schlauch. Allgemeines Erstaunen und Suchen nach der Ursache. Nach langem Bemühen fand man Lumpen in der Ansaugvorrichtung der Handdruckspritze, die dadurch verstopft war. Da sagte man sich, so etwas darf nicht mehr vorkommen. Auch ließ das Interesse an der guten Sache zu wünschen übrig. Die Übungsstunden und Appelle wurden schlecht besucht, so dass im Dorf Stimmen laut wurden, die die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr forderten.“

In dieser Zeit bereiste Herr Kreisbrandmeister Erlenbach die Gemeinden des Kreises zwecks Gründung von Wehren. Am 16. September 1925 kam er auch nach Reichenborn und hielt in der Wirtschaft Albert Assler einen Vortrag über Zweck und Ziel der Freiwilligen Wehren. Einmütig wurde der Entschluss gefasst, eine Wehr zu gründen und es meldeten sich 32 meist jüngere Leute, die sich in den Dienst der Sache, dem Nächsten in der Gefahr zu helfen, stellten. So wurde die hiesige Freiwillige Feuerwehr im Beisein des Herrn Bürgermeister Meuser gegründet. Gleichzeitig wurden im hinteren Gastzimmer die ersten Löschversuche gemacht, und siehe, es klappte. Es wäre auch schlimm gewesen, wenn Saug- und Druckvorrichtung verstopft gewesen wären. Es wurden noch mehrstimmige Vereinslieder gesungen und so verlief die Gründung sehr harmonisch.

Auszug aus dem Gründungsprotokoll

Tagesordnung

Der Tagesordnung aus dem Gründerprotokoll lautet wie folgt:

Punkt 1   Gründung eines Vereines
Punkt 2   Festsetzung der Monatsbeiträge
Punkt 3   Straffestsetzung für fehlende Mitglieder
Punkt 4   Anträge und Verschiedenes

Zu Punkt 1: Die Wehr wurde gegründet am 16. September mit 32 Mitgliedern

Zu Punkt 2: Der Monatsbeitrag wurde auf 10 Pfennig pro Mitglied festgesetzt und soll ab 1. Januar 1926 in Kraft treten

Zu Punkt 3: Für Mitglieder, welche bei einer Übung unentschuldigt und ohne Grund fehlen, ist eine Strafe von 50 Pfennig festgesetzt worden.

Zu Punkt 4: Es wurde einstimmig beschlossen, im Januar 1926 eine Haussammlung zu unternehmen und von der Einnahme soll eine Ausziehleiter gekauft werden

Verlesen und unterschrieben: Wilhelm Fuhrländer, der Kommandant Stumpf, der Schriftfüher

Gründungsvorstand und Mitglieder

1. Kommandant: Wilhelm Fuhrländer
2. Kommandant: Otto Autor
Kassierer: Wilhelm Meuser 
Schriftführer: Karl Mehr

Wilhelm Ochs, Wilhelm Fuhrländer, Wilhelm Riepel, Otto Scherber, Karl Meckel, August Mehr, Wilhelm Jakob, Ferdinand Meuser, Wilhelm Becker, Eduard Meuser, Otto Vorländer, Theodor Meuser, Karl Meuser, Heinrich Meuser, Fritz Stumpf, Adolf Kuhmann, Hermann Kuhmann, Wilhelm Autor, Wilhelm Meuser II, Hermann Hirschhäuser, Wilhelm Bußweiler, Theodor Fischer, Wilhelm Schmittel,Hermann Beck (Spritzenmeister), Karl Weißmüller, Heinrich Meckel (Hornist), Wilhelm Otto Meuser, Adolf Meuser.

Gründer Feuerwehr Reichenborn

Ausrüstung

Natürlich kostet die Unterhaltung einer Freiwilligen Feuerwehr Geld. Die Gemeinde nahm für die Ausrüstung usw. ein Darlehen von 1.000,00 DM auf. Aus der Landkasse erhielt die Wehr 300,00 DM. Die Aachener und Münchener Feuerversicherung schenkte 50,00 DM. Im Dorf wurde eine Haussammlung abgehalten, welche 51,25 DM einbrachte. Durch dieses Geld war die Wehr in der Lage, sich auszurüsten. Die Uniform wurde geliefert von der Fa. Henkel, Bielefeld, von welcher auch der neue Schlauchwagen bezogen wurde.

Schlauchwagen von 1926

Im ersten Jahr wurden alle 14 Tage Übungen, teils nachts, abgehalten und es war eine Lust zu sehen, wie die Leute spritzten, wenn das Horn des Hornisten Heinrich Meckel erschallte. Jeder wollte der Erste sein. Ein Zeichen für gute Disziplin.

Auszug aus der Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr

Am 22. September 1927 Brand in Waldernbach, 2 Scheunen und ein Stall wurden durch Blitz entzündet. Die Wehr rückte um 5.00 Uhr nachmittags ab und verweilte an der Brandstelle bis 2.00 Uhr nachts. Sie war als dritte Wehr angekommen und erhielt eine Prämie von 8,00 DM.

Am 7.September 1928 Brand in Winkels. Durch Kurzschluss war hier Feuer ausgebrochen und ein Wohnhaus, Scheune und Stall standen in Flammen. Um 14.00 Uhr nachmittags kam die hiesige Wehr als zweite an und erhielt eine Prämie von 12,00 DM. Der durch die große Hitze am Brandherd entstandene Durst wurde bei Gottfried Eckert gelöscht. Auch dabei muss sich die Wehr gut angelassen haben. Man spricht von drei Fass Bier.

Am 19. September 1928 Brand in Rückershausen. Nachdem die Sänger, von denen die meisten in der Feuerwehr aktiv waren, aus der Gesangstunde um halb zwölf heimkamen und gerade im ersten Schlaf lagen, ertönte Feueralarm. Es brannte in Rückershausen. Viele Leute, Männer und Weiber, liefen mit der Wehr. Die an das Wohnhaus angelehnte Scheune brannte. Sofort begann Reichenborn zu löschen. Inzwischen waren auch die Wehren von Mengerskirchen und Waldernbach angekommen, die aber nicht recht wussten, was sie tun sollten. Überhaupt musste dieser Brand jedem komisch vorkommen.

Die Bewohner von Rückershausen waren durch eine schwere Explosion aus dem Schlaf geschreckt worden. Der Besitzer des brennenden Anwesens, stand auf der Straße unter den Wehrleuten und sah dem Brand ruhig zu, obwohl er noch in sein Haus konnte und manches hätte retten können. Es gab noch einen Wortwechsel mit Oberlandjäger Becker, welcher das Kommando auf der Brandstelle ausüben wollte. Er wollte das Wohnhaus unter allen Umständen erhalten haben, da er Brandstiftung vermutete. Die später eingeleitete Untersuchung gab ihm recht und man fand in einer Kammer des Hauses Zündschnur und einige Patronen Sprengstoff. Der Besitzer wurde am nächsten Morgen verhört, verwickelte sich in Widersprüche und wurde im Dezember 1928 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Reichenborner Wehr war als erste Wehr an der Brandstelle und erzielte eine Prämie von 20,00 DM. Für Sonderleistungen bekam sie außerdem noch 50,00 DM.

Stand der Wehr ab dem Jahre 1929

Durch Ziehen des Schlauchwagens waren die Wehrleute bei einem Brand in Waldernbach sehr abgespannt. Um dies künftig zu vermeiden, wurde 1928 eine Schlauchhaspel auf der Spritze angebracht. Damit die Schläuche besser trocknen, wurde ein Schlauchturm an das Spritzenhaus angebaut. Erbaut wurde der Schlauchturm von Zimmermann Strieder aus Winkels. Angestrichen wurde er vom Dachdecker Schäfer aus Allendorf.

Im Jahre 1929 legte Wilhelm Fuhrländer aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder und wurde zum Ehrenkommandanten ernannt. Zum 1. Kommandanten wurde Herr Otto Autor und zum 2. Kommandanten Eduard Bußweiler gewählt.

Seit Oktober befindet sich in Reichenborn eine Hochdruckwasserleitung, die die Löscharbeit in unserem Dorf sehr erleichtert. Die Wehr wurde jetzt mit Standrohren ausgerüstet. Großfeuer in Mengerskirchen. Am 28. August 1930, vormittags 11.00 Uhr rückte die Wehr zum Großfeuer nach Mengerskirchen aus. Es standen 8 Scheunen in Flammen, welche 14 Besitzern gehörten. An der Bekämpfung des Feuers beteiligten sich 14 auswärtige Wehren, darunter die Motorspritzen aus Weilburg und Limburg.

Am 1. August 1931 nachmittags 6.30 Uhr wurde die hiesige Wehr durch Telefonieren zu einer Schulübung nach Merenberg alarmiert. Die hiesige Wehr war zum 1. Alarmruf abgerückt. In 18 Minuten mit bespannter Spritze war sie am Brandherd zur Stelle. Dort in Merenberg fand unter der Leitung unseres Kreisbrandmeisters Konrad Moser die Übung statt. Zur Übung waren ferner gezogen die Freiw. Feuerwehren Barig-Selbenhausen, Merenberg, Allendorf und Weilburg mit ihrer Motorspritze. Auf der Heimfahrt über Barig wurden beim Gastwirt Zanger die Pferde etwas verschnaufen lassen um anschließend den Berg leichter hinauf zu kommen. Gegen halb elf kamen wir beim Gerätehaus an.

Auf der Kreisfeuerwehrverbandssitzung in Gaudernbach 1931 wurde eine Sterbekasse innerhalb des Kreisverbandes Oberlahn ins Leben gerufen, der die hiesige Wehr bis auf 3 Kameraden beigetreten ist.

Bei einem Brand in Barig (1932) erhielt die Wehr, als 2. Mannschaft am Brandherd erschienen, eine Prämie von 12 Mark. In den Jahren von 1933 bis 1939 wurde die Feuerwehr durch Rechtsverordnungen mehr und mehr in den Dienst der Polizei gestellt. So mussten 1938 an den Ortseingängen Wachen postiert werden, die sich an der Suche nach ausgebrochenen Häftlingen der Strafanstalt Diez beteiligten. Während der Kriegsjahre ruhte die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr, da viele Kameraden, einer Idee gehorchend, den ,,Dienst für Volk und Vaterland“ antreten mussten, wovon einige nicht mehr in die Dorfgemeinschaft zurückkehrten. Erst am 24.1.1943 nahm die Wehr ihre Tätigkeit wieder auf. Der Kassenbestand betrug 1,22 Mark.

Zum 1. Kommandanten wurde Herr Karl Weißmüller gewählt, der im Jahre 1950 sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegte. Unter der Führung von Herrn Willi Jung (1950-1957), Herrn Heinz Fuhrländer (1958-1960) und Herrn Werner Schmidt (1957-1961) rüstete sich die Feuerwehr neu aus. Es wurden neue Uniformen und eine Motorspritze angeschafft, die man 1963 durch eine Uniformen und eine Motorspritze angeschafft, die man 1963 durch eine Motorspritze vom Typ TS 8/8 ersetzte. Den hohen Leistungsstand der Wehr dokumentiert die erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen Wettkämpfen (1964, 1965, 1968), bei denen die Freiwillige Feuerwehr Reichenborn sich zweimal als 1. Sieger auszeichnen konnte. 1965 feierte man in einem kleinen, festlichen Rahmen das 40jährige Bestehen der Wehr. Nach der Indienststellung eines zu einem Feuerwehrauto umgebauten VW-Busses wurde 1968 der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Angriff genommen. Unter der Leitung des 1968 neugewählten 1. Wehrführers, Herrn Heinz Meuser, konnte im Dezember 1968, nach 1024 Arbeitsstunden, die von Mitgliedern und Förderern der Wehr geleistet wurden, das neue Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben werden. Die Erweiterung der Schlauchleitungen (285 m C-Schlauch, 300 m B-Schlauch) und die Beschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) im Jahre 1972, erhöhten die Leistungsfähigkeit unserer Wehr. Der Bau eines Schwimmbades im Jahre 1970 und der Bau eines Hochbehälters vergrößerten die Löschwasserreserven auf insgesamt 390 cbm.

Nach der Gebietsreform im Jahre 1971 wurden unter Leitung des 1. Ortsbrandmeisters der Gemeinde Merenberg, Günter Peusch, jährlich Übungen und Unterrichtsabende auf Großgemeinde-Ebene durchgeführt. Die ehemaligen Ortsbrandmeister der einzelnen Ortsteile nannten sich ab diesem Zeitpunkt Wehrführer. Nach Günter Peusch übernahm Armin Habermehl im Jahre 1973 als Ortsbrandmeister die Leitung aller Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg.

Im Jahre 1975 feierte die Wehr unter der Leitung von Wehrführer Heinz Meuser und unter der Schirmherrschaft von Willy G. Walter, das 50-jährige Jubiläumsfest.

Festzug 50. Jubiläum

Ab dem Jahre 1976 übernahm Armin Beck die Führung der Wehr. Während seiner Amtszeit erfolgten viele sinnvolle und zweckmäßige Anschaffungen, die einerseits die Schlagkraft der Wehr erhöhten und andererseits die Sicherheit der Einsatzkräfte um ein Vielfaches verbesserten.Außerdem wurde bereits im Jahre 1976, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Aufrechterhaltung der Tageseinsatzstärke, eine Seniorenabteilung gegründet. Das Signal zu den regelmäßig abgehaltenen Übungen erfolgt wie in der Gründerzeit. Wenn Hornist Volker Bußweiler sein Horn ertönen lässt, sind die Kameraden in stattlicher Anzahl zur Stelle. Selbstverständlich werden der Umgang und die Handhabung der neuen Gerätschaften geübt, es werden aber auch, wie auf den Fotos ersichtlich, Übungen mit dem 1926 angeschafften Schlauchwagen durchgeführt. Dieser, bestückt mit Standrohr, Hydrantenschlüssel, B- und C-Schläuchen, Verteiler und Schlauchbrücken, wird heute noch bei manchen Einsätzen im Ortsbereich eingesetzt. Aber nicht nur bei Übungen und Einsätzen (soweit es das Alter erlaubt), ist unsere Seniorenabteilung mit viel Engagement bei der Sache. Wenn es um allgemeine Vereinsarbeit oder Arbeitseinsätze geht, wie z.B. der Anbau des Mannschaftsraumes oder die Erweiterung der Fahrzeughalle, sind die Kameraden immer bereit und stehen auch hier an vorderster Front.
Die Seniorenabteilung hat sich innerhalb des Vereins zu einer festen Institution entwickelt und kennt auch, durch regelmäßige Übertritte aktiver Kameraden, keine „Nachwuchssorgen“.

Ein positiver Höhepunkt war der in Eigenleistung errichtete Bau des Mannschaftsraumes mit sanitären Anlagen am Feuerwehrgerätehaus. Nachdem am 26.4.1987 mit den Bauarbeiten begonnen wurde, konnte bereits ein halbes Jahr später, genau am 24.10.1987, nach über 1.100 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden, der Anbau in einer kleinen Feierstunde seiner Bestimmung übergeben werden.

Am 18. August 1990 wurde von 13 Mädchen und Jungen die Jugendfeuerwehr Reichenborn gegründet, wie auch zeitgleich in allen Ortsteilen der Großgemeinde. Die Jugendfeuerwehr führten von 1990 bis 1992 Jugendwart Markus Beck und dessen Stellvertreter Frank Weißmüller. Ab 1992 übernahm Frank Weißmüller zusammen mit seinem Stellvertreter Olaf Becker die Verantwortung für die Jugendfeuerwehr. Seit 1995 sind Uwe Vorländer als Jugendwart und Maik Meuser als stv. Jugendwart tätig.

Durch eine kontinuierliche und abwechslungsreiche, aber auch fachlich bezogene Jugendarbeit wird ständig für Nachwuchs für die Einsatzabteilung gesorgt. So werden neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch viele interessante Freizeitbeschäftigungen den Jugendlichen angeboten. Hierzu gehört auch die jährliche Fahrt ins Zeltlager auf Kreisebene. Im Jahre 1993 wurde dieses Zeltlager unter dem Motto: „Leben wie in der Steinzeit“ in Reichenborn von allen Feuerwehren der Großgemeinde ausgerichtet.

Auf Großgemeinde-Ebene löste Waldemar Röth im Jahre 1989 Armin Habermehl als Ortsbrandmeister ab. 1991 übergab Armin Beck, nach 15-jähriger Tätigkeit als Wehrführer, die Geschicke der Wehr in die Hände von Arno Herget. Während seiner Amtszeit konnten weitere größere Beschaffungen und Baumaßnahmen durchgeführt werden. Die bedeutendste Maßnahme war die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges-Wasser (TSF-W) im Jahre 1992.
Durch die Anschaffung dieses Fahrzeuges mit einem Wasservorrat von 5oo Litern ist die Wehr z.B. bei Entstehungs- oder Fahrzeugbränden, wasserunabhängig und kann sofort durch die vorhandene Schnellangriffs-Einrichtung die Brandbekämpfung aufnehmen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Bestückung des Fahrzeuges mit Atemschutz-Geräten. Hierbei sind jedoch die Kameradinnen und Kameraden stark beansprucht und müssen, abgesehen von der Ausbildung als Atemschutz-Geräteträger, auch regelmäßige Gesundheits-Checks und vorgeschriebene Übungen auf der Atemschutzstrecke in Limburg absolvieren.

70 Jahre Feuerwehr Reichenborn im Jahr 1995

Einige verdiente Kameraden die während des Kommerses für langjährige Mitgliedschaft geährt wurden. Ehrenmitglied und Kommandand a.D. Willi Jung, erhielt die Ehrung für 70-jährige Mitgliedschaft.

Als größte Baumaßnahme kann man zweifelsohne die Erweiterung der Fahrzeughalle mit innergebäudlichem Bau eines Umkleideraumes im Jahre 1996 bezeichnen. Für die komplette Maßnahme wurden von den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reichenborn ca. 900 Arbeitsstunden ehrenamtlich und unentgeltlich geleistet. Es gilt festzustellen, dass seit 1968 sämtliche Bauabschnitte bzw. Umbaumaßnahmen am Feuerwehrgerätehaus in Eigenleistung mit ca. 3.000 Arbeitsstunden durchgeführt wurden. Da sich in den letzten Jahren die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren nicht nur auf herkömmliche Brandeinsätze beschränkt, sondern immer mehr auf allgemeine Hilfeleistungen und auf die Beseitigung von Umweltschäden erstreckt, werden die Anforderungen an die Ausbildung und die Ausrüstung der Einsatzkräfte, nicht zuletzt zu ihrer eigenen Sicherheit, immer größer. Es gilt durch Üben mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen und Gerätschaften immer auf dem neuesten Ausbildungsstand zu bleiben.

Der 1996 errichtete Anbau der Fahrzeughalle mit dem Wahrzeichen der Feuerwehr, einem schmiedeeisernen „Florian“

75 Jahre Feuerwehr Reichenborn im Jahr 2000

Das 75.-jährige Jubiläum der Feuerwehr Reichenborn wurde groß gefeiert. Es wurde u.a. ein Konzert der Kastelruther Spatzen veranstaltet. Sämtliche Informationen zum Fest sind  auf einer separaten Seite (siehe hier) zu finden.

Es gibt jedoch nicht nur Positives zu berichten

So mussten die Einsatzkräfte in den letzten Jahren, gerade in unserem Ortsteil, auch zu größeren und spektakulären Einsätzen ausrücken.

Dazu zählen vor allem der Scheunenbrand des Anwesens Meuser in der Winkelser Straße am 31.03.1983, sowie der Wohnhausbrand auf dem Sonnenhof am 06.01.1991, bei dem das komplette Wohnhaus unseres damaligen Bürgermeisters Erich Meuser und dessen Familie ein Opfer der Flammen wurde.

Beim Brand auf dem Sonnenhof waren alle Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg und die Wehren aus Waldernbach und Winkels im Einsatz. Zusätzlich unterstützte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Weilburg mit der Drehleiter die Löscharbeiten.

Durch die Vielzahl von Übungen und Einsätzen darf aber auch die kameradschaftliche Seite nicht zu kurz kommen. So wurden in den letzten Jahren, ein- und mehrtägige Ausflüge, z.B. nach Hamburg, München, Berlin, Prag und Düsseldorf sowie weitere Veranstaltungen mit Vereinen und Nachbarfeuerwehren durchgeführt.

Neben diesen materiellen und kameradschaftlichen Voraussetzungen, schufen ein hoher Anteil an jugendlichen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, ein guter Besuch der Übungsstunden und der Wille, dem Nächsten in der Not zu helfen, die Grundlagen für eine erfolgreiche und gut ausgebildete Wehr, getreu den Worten:

"Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr".